Heizungsrohre transportieren das im Heizkessel erwärmte Wasser in die Heizkörper und führen dieses auch wieder zurück. Sie sind also ein wichtiges Bindeglied zwischen Heizung und Heizkörper. Bei einer Verlegung von Heizungsrohren ist daher unbedingt darauf zu achten, die Rohre möglicht wirtschaftlich zu verlegen, um einen unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden. Aber auch beim verwendete Material der Heizungsrohre gibt es Unterschiede und wichtige Dinge zu beachten.
Erfahren Sie deshalb in diesem Artikel, was Sie über die verwendeten Materialien wissen müssen, welches Werkzeug Sie benötigen, welche Verlegearten existieren, wie Sie Heizungsrohre am besten verlegen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Die Materialien der Heizungsrohren
Heizungsrohre können aus unterschiedlichen Materalien gefertigt sein, die alle ihre Vor- und Nachteile aufweisen. Die am häufigsten Verwendeten Materialien bei Heizungsrohren sind:
- Stahl
- Kupfer
- Kunststoff
Heizungsrohre aus Stahl werden vorallem als Gewinderohre, geschweißte Stahlrohre und auch nahtlose Stahlrohre eingesetzt. Sie sind nicht nur langlebig, sondern auch äußerst robust und noch dazu eine günstige Lösung. Heizungsrohre aus Stahl halten einer Temperatur von 120 °C problemlos stand, sind aber dem Risiko der Außenkorrosion ausgesetzt. Aufgrund dieses Risikos, eignen sich Heizungsrohre aus Stahl nicht für den Einsatz in feuchtigkeitsgefährdeten Bereichen.
Dem gegenüber stehen Kupferrohre, die sich jedoch eher für kleinere Heizsysteme eignen, allerdings sehr einfach zu verlegen sind. Zur Verlegung können nämlich Pressverbindungen zur schnellen und einfachen Montage verwendet werden. Ein Nachteil der Kupferrohre ist die stärkere Ausdehnung bei Temperaturschwankungen im Vergleich zu Stahlrohren. Dafür sind sie aber korrosionsbeständig und in vielen Größen erhältlich. Wenn Sie Kupferrohre zum Heizungsrohre verlegen verwenden, können Sie Temperaturen bis 100 °C auf Ihrer Heizungsanlage fahren.
Liegt die Heiztemperatur bei nicht mehr als 80 °C, dann kann es zudem eine Lösung sein, Heizungsrohre aus Kunststoff zu verwenden. Sie gelten als besonders energiesparend und sind noch dazu rostbeständig. Weiterhin weisen sie eine glatte Struktur auf und können die Wärme hervorragend isolieren. Nachteilig anzumerken ist jedoch, dass sie bei sehr hohen Temperaturen dehnbar und daher instabiler werden können. Zur Verbindung mehrerer Rohre aus PVC sind spezielle Fittings erforderlich, dies sind kleine Kunststoffteile, die geschmolzen werden und dann das Verbindungsstück darstellen.
Die Verlegearten
Auf welche Art Heizungsrohre verlegt werden sollen, wird vor allem entsprechend des Gebäudes entschieden: Es gibt sowohl die stern- als auch die ringförmige Verlegung. Letztere kommen insbesondere in mehrgeschossigen Häusern zum Tragen, da einige Steigleitungen erforderlich sind, um die Wärme auch in höhere Etagen transportieren zu können.
Die zweite Option ist die sternförmige Verlegung, die ideal für ebenerdige Häuser und Wohnungen geeignet ist. Bei der sternförmigen Verlegung, befindet sich der Verteiler in der Mitte des Leitungsnetzes und kann alle Bereiche durch eine gezielte Rohrverlegung schnell erreichen.
Heizungsrohre verlegen – wie geht man dabei richtig vor?
Vorbereitung
Das Heizungsrohre verlegen ist im Grunde gar nicht so schwer. Der erste Schritt dabei ist, die Distanz zwischen dem Heizkörper und der Heizanlage zu vermessen. Dementsprechend kann kalkuliert werden, wie viele Heizrohre gekauft werden müssen. Wichtig: Es muss immer doppelt verlegt werden, da je ein Vor- und Rücklaufrohr benötigt werden.
Am leichtesten ist die Verlegung der Heizungsrohre, wenn diese aus Kunststoff bestehen. Das Material besitzt selbst bereits eine gewisse Isolierung und ist zudem sehr langlebig. Allerdings sollten Sie beim Kauf bereits wissen, in welche Richtung und in welcher Zahl die Rohre verlegt werden sollen, da auch Verbindungs-, Eck- und T-Stücke benötigt werden. Die Auswahl der richtigen Rohre muss ebenso vor dem Erwerb geklärt werden, da sich nicht alle Produkte für jeden Bereich verwenden lassen.
Anschließend erfolgt die Berechnung des Heizwasserstroms, der zentraler Bestandteil einer Heizungsanlage ist und gleichzeitig das Zentrum des Wärmeaustauschs darstellt: Er sorgt dafür, dass die erzeugte Heizenergie in die entsprechenden Endgeräte gelangt. Wenn Sie diese Berechnung nicht selbst vornehmen können, empfiehlt es sich diese durch einen Heizungsfachbetrieb aus Ihrer Nähe durchführen zu lassen.
Materialien einkaufen
Ist die benötigte Länge der Heizungsrohre bekannt, haben Sie sich für das richtige Material der Heizungsrohre entschieden und ist der Heizwasserstrom berechnet, können Sie einkaufen gehen. Alles was Sie brauchen, zeigt die folgende Auflistung:
- Heizungsrohre
- Verbindungs-, Eck- und T-Stücke
- Hanf zum Abdichten
- Lötkolben oder ein Schweißgerät
- Lötpaste
- Rohrschneider
Viele dieser benötigten Materialien können Sie auch online bestellen. In spezialisierten Onlineshops finden Sie eine große Auswahl an Sanitär-Werkzeug, welches Ihnen das Heizungsrohre verlegen erleichtert.
Heizungsrohre verlegen
Sofern entsprechendes Material vorhanden ist, können Heizkörperventile in den Rück- und den Vorlauf eingedreht werden. Zudem erhält jedes einzelne Ventil ein Fitting aus Kunststoff, so dass ein Anschweißen des Rohrs möglich ist. Auch Laien können diese Aufgabe erledigen, sofern sie über Schweißkenntnisse verfügen. Hierbei müssen sowohl die beiden Enden der Rohre sowie das Fitting erwärmt werden, damit die Teile miteinander verschmelzen.
Grundsätzlich können Heizungsrohre auch ohne Fachkenntnisse verlegt werden, allerdings ist es immer von Vorteil, wenn ein Experte das Heizungsrohre verlegen betreut. Im Zweifelsfall kann man sich natürlich immer an einen Heizungsinstallateur wenden.
Was kostet es, Heizungsrohre zu verlegen?
Die exakten Kosten für die Verlegung von Heizungsrohren lassen sich nicht so einfach pauschalisieren, denn hier kommt es einerseits auf die Materialkosten, andererseits auch auf die Gebühren für den Einbau an. Nimmt man die Installation selbst vor, lassen sich durchaus mehrere hundert Euro sparen – dann fallen lediglich die Kosten für die Rohre an, welche meist zwischen 150 und 300 Euro liegen.
Dazu kommen Ausgaben für erforderliches Werkzeug, wie einer Schweißmaschine, einer Lötpistole mit Lötpaste sowie ein Rohrschneider, die insgesamt rund 300 bis 400 Euro betragen können.
Alte Rohre neu isolieren oder neue Heizungsrohre verlegen – was lohnt sich?
Ältere Rohre stellen im Grunde kein Problem dar, so lange diese noch einwandfrei in Ordnung sind und es keine undichten Stellen gibt. In den meisten Fällen bildet sich jedoch nach 20 bis 30 Jahren Rost an Metallrohren, so dass ein Austausch irgendwann unumgänglich werden kann. Kauft man eine ältere Immobilie, dann ist es wichtig, die Rohre von einem Experten untersuchen zu lassen. Hier kann es oft sogar günstiger sein, die komplette Heizungsanlage auszutauschen. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich noch um einen alten Schwerkraftheizkreislauf handelt, der durch dicke Heizungsrohre verläuft – hier ist ein hoher Wärmeverlust vorprogrammiert.
Eine Sanierung der Heizungsrohre kann sich außerdem dann rentieren, wenn es sich um einen Altbau handelt, der über eine schlechte Wärmedämmung verfügt. Meist liegt dies an einer schlechten Isolierung der Heizungsrohre – die Wärme geht sozusagen auf dem Weg zum Heizkörper einfach verloren. Manchmal genügt es sogar, Heizungsrohre nachträglich zu dämmen anstatt sie komplett neu zu verlegen. Auch dies kann bereits eine Menge Geld sparen.
Heizungsrohre verlegen: Gut zu wissen
Wenn Sie in Ihrem Haus Heizungsrohre verlegen möchten, gilt es zu klären, ob die Rohre über oder unter der Wand verlaufen sollen. Natürlich ist es optisch ansprechender, wenn Heizungsrohre unter dem Putz verlegt werden, allerdings ist eine Nachrüstung oder eine nachträgliche Reparatur dann mit großem Aufwand verbunden. Zur Verlegung im Unterputz müssen Fräsarbeiten durchgeführt werden, die am besten ein Experte übernimmt. Denn dieser kennt sich mit dem Thema Statik aus und fräst die erforderlichen Schlitze dort in die Wand, wo die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigt werden kann. Er muss unter anderem die DIN-Norm DIN-1053-1 berücksichtigen, die bestimmt, wie tief und breit der Schlitz in der Wand maximal sein darf.
Eine andere Möglichkeit ist, die Heizungsrohre in Fußbodenleisten zu verlegen, was nicht nur optisch attraktiv ist, sondern auch wenig Schmutz verursacht. Darüber hinaus lassen sich die Rohre relativ schnell verlegen, da die Mauern nicht aufgebrochen werden müssen. Eine Sockelleiste kann individuell an die Einrichtung angepasst werden und wertet natürlich auch das Ambiente im Raum auf.