Ganz gleich, ob Sie nur Ihre Heizkörper rasch entlüften möchten oder das ganze System neu installieren. Ohne Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien geht es nicht. Deshalb sollten Sie das folgende Werkzeug am besten immer zuhause haben, denn nichts ist störender, als eine Arbeit mittendrin unterbrechen zu müssen, weil es an irgendetwas fehlt. Ein Notfall kann schließlich immer eintreten.
Die Auflistung des folgenden Werkzeugs, ist als Ergänzung zu den Anleitungen auf unserer Seite gedacht.
1. Alte Tasse
Es klingt lapidar, aber schon viele haben sich beim Entlüften die Finger verbrannt, weil sie unter das Ventil einen Metall- oder Plastikbecher hielten, der die Hitze weiterleitete. Mit einer alten Kaffeetasse geht es wesentlich einfacher und dank des Henkels auch noch komfortabler.
2. Entlüftungsschlüssel
Keine Heizkörperentlüftung ohne Vierkant. Ein „Pfennigartikel“, den jeder Baumarkt führt. Tipp: Am besten in dem Raum, in dem die Heizungsanlage steht, einen Nagel in die Wand schlagen und den Schlüssel dort deponieren. So müssen Sie ihn nie suchen.
3. Wasserpumpenzangen
Wasserpumpenzangen sind das Werkzeug, das man am ehesten mit dem Heizungsinstallateur verbindet. Kein Wunder, denn diese Zange ist durch ihre einfache Verstellbarkeit ein enorm vielseitiges Werkzeug. Idealerweise sollten Sie zwei davon besitzen, falls Sie gegenhalten oder zwei Muttern kontern müssen. Es gibt unterschiedliche Größen im Handel, 250mm sind der optimale Mittelweg.
4. Rohrzange
Wenn sie einen alten Heizkörper deinstallieren wollen, dessen Rohr-Überwurfmuttern schon seit Jahrzehnten geschlossen sind, kann es sein, dass Kraft und Hebelweg der Wasserpumpenzange nicht ausreichen. Für diesen Fall brauchen sie den „großen Bruder fürs Grobe“, die Rohrzange. Durch einen Gewinde-basierenden Verstellmechanismus bleibt ihre Maulweite fest eingestellt. Und weil sie wesentlich länger ist
, kann sie sehr stark zupacken und dreht auch hartnäckige Verschraubungen los.
5. Bohrmaschine
Heizkörper sind schwer. Um sie zu fixieren, müssen sie mit Wand oder Boden verschraubt werden. Eine der Grundlagen der Heizkörper-Installation. Das geht nur mit einer leistungsstarken Bohrmaschine (und natürlich zum Material passenden Bohrern). Der Markt hält hier sehr viele unterschiedliche Modelle bereit; als Entscheidungshilfe sollten Sie auf ein integriertes Schlagwerk mit hoher Schlagzahl sowie ein möglichst hohes Drehmoment achten. Definitiv sollte die Bohrmaschine Kabel-basiert sein, nicht Akku-betrieben.
Tipp: Dieses Werkzeug wird Ihnen auch mit einer montierten Drahtbürste gute Dienste beim Entlacken eines Heizkörpers leisten, bevor Sie diesen neu streichen.
6. Hanf
Es ist fast ein Anachronismus, aber wo heute bei den wasserführenden Leitungen einer Heizung noch geschraubt wird, wird das Gewinde zuvor sauber mit Hanf umwickelt. Der Gedanke dahinter: Beim Kontakt mit Wasser quillt das Naturmaterial auf und dichtet so die Gewindegänge langfristig ab. Wenn Sie Hanf kaufen (führt jeder Baumarkt), sollten Sie zusätzlich eine Tube Dichtungspaste mitnehmen. Sie erleichtert sowohl das Anbringen der Fasern wie sie deren Aufquellen unterstützt.
7. Dübel
Wenn ein Heizkörper getauscht oder neu installiert wird, kann man die Schrauben nicht einfach in die Bohrungen drehen, sie würden nicht halten. Dazu sind Dübel notwendig. Lassen Sie sich beraten, welche Größe zu ihrem Wandmaterial und der Größe des Heizkörpers passt – da es hier so viele Kombinationen gibt, kann man keine Pauschalaussagen treffen.
8. Metallsäge
Profi-Installateure greifen meist zum Winkelschleifer, um Kupfer- oder Stahlrohre abzulängen (zu kürzen). Als Laie fehlt Ihnen das „erfahrene Händchen“, um mit diesem Elektrowerkzeug so präzise zu arbeiten. Als Alternative sei Ihnen daher eine klassische Metall-Bügelsäge empfohlen. Damit dauert die Arbeit zwar etwas länger, aber sie werden damit viel sauberere Schnitte erzielen und arbeiten somit frustfreier.
9. Mobiler Schraubstock
Für viele Arbeiten, besonders an den Rohrleitungen, brauchen Sie zwei Hände und das Werkstück muss felsenfest gehalten werden. Das übernimmt für sie ein mobiler Schraubstock – ein kleiner Schraubstock
, der unten eine Schraubzwinge, ganz ähnlich eines Küchen-Fleischwolfs, besitzt. Ihn können sie an Tischen bzw. Werkbänken fixieren und so komfortabel arbeiten. Tipp: Achten Sie darauf, dass der Schraubstock integrierte Rohr-Haltebacken besitzt. Damit besteht ein geringeres Risiko, durch zu festes Zudrehen die Rohre zu beschädigen; das ist vor allem bei den sehr schnell zu beschädigenden Kupferrohren vonnöten.
10. Kupfer-Presswerkzeug
Falls ihre Heizungsinstallation auf Kupferrohren basiert, werden diese nicht, ungleich zu Stahlrohren, verschraubt, sondern entweder gelötet oder verpresst. Ersteres ist eine Arbeit, die (neben entsprechendem Löt-Equipment) sehr viel Erfahrung erfordert. Für Sie als Heimwerker ist es die wesentlich einfachere Variante, die Fittings mit einem passenden Werkzeug einzupressen. Die dazu notwendige Presszange lässt sich nach einem einfachen Auf/Zu-Schema bedienen.
11. Metallfeile(n)
Wenn Sie ein Rohr abgelängt haben, werden sich an der Schnittkante diverse große und kleinere Grate befinden. Diese sind auf mehrere Weisen ein Risiko. Vor Ort können sie für Undichtigkeiten sorgen. Und lösen sie sich irgendwann, geraten sie in den Wasserkreislauf der Heizung und können dort für Verstopfungen oder Schäden an der Pumpe sorgen. Um das zu vermeiden, müssen Sie nach dem Sägen die Ränder mithilfe einer Metallfeile sauber entgraten (wenn Sie danach mit dem Finger über die Schnittkante fahren, darf nichts Scharfkantiges oder Raues mehr vorhanden sein). Dazu empfiehlt sich, wegen des zylindrischen Rohrprofils, eine Rundfeile von ca. 250mm Länge.
12. Gewindeschneider/Schneidkluppensatz
Stahlrohre sind ab Werk meistens mit passenden Gewinden an beiden Enden versehen. Was aber, wenn Sie das Rohr kürzen müssen? Dann ist es notwendig, ein frisches Gewinde auf das neue Ende zu schneiden. Das geht mithilfe eines sogenannten Schneidkluppensatzes. Er besteht aus einem Aufnahmewerkzeug mit Ratschenfunktion und Gewindeschneidern unterschiedlicher Durchmesser. Damit können Sie beliebige Gewindelängen auf die Rohre schneiden und sie so ganz genau auf Ihre örtlichen Begebenheiten „zurechtstutzen“.
13. Persönlicher Schutz
Es mag banal klingen, aber auch bei der Installation einer Heizung können Sie sich unnötig belasten/verletzen. Aus diesem Grund sollten sie bei allen Arbeiten folgendes haben:- Umschnallbare Knieschoner
- Schutzbrille für die Augen
- Dünne, weiche Lederhandschuhe
- Stahlkappenschuhe (Heizkörper sind schwer)
Und falls Sie mit der Schlagbohrmaschine arbeiten, sei Ihnen auch dringend das Benutzen eines Kapselgehörschutzes ans Herz gelegt. Die dabei entstehende Lautstärke kann Ohren schon nach wenigen Minuten schädigen.