Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind eine sowohl preiswerte als auch sehr umweltfreundliche Lösung, wenn es um eine moderne und besonders effiziente Art der Gebäudebeheizung geht. Sie verwenden nämlich die natürliche, im Grundwasser enthaltene Wärme zum Heizen. Weil dieses das ganze Jahr über relativ warm ist, kann es hervorragend zum Heizen verwendet werden.
Wir zeigen Ihnen, welche Vor- und Nachteile eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe bietet und worauf vor der Anschaffung geachtet werden sollte.
So funktioniert eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Möchte man diese Art der Wärmepumpenanlage auf seinem Grundstück nutzen, ist es zunächst erforderlich, einen Förderbrunnen zu errichten. Wie tief dabei in die Erde gebohrt werden muss, bemisst sich nach dem jeweiligen Stand des Grundwasserspiegels. Nach erfolgreicher Installation des Förderbrunnens, kann dieser das im Boden enthaltene Wasser an die Oberfläche pumpen und anschließend durch Rohre zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe weiterleiten. Ein spezielles Kältemittel sorgt anschließend dafür, dass die Wärme aus dem Wasser geleitet wird. Hier verringert das Grundwasser seine Temperatur um rund fünf Grad Celsius.
Ist die Wärme über das Kältemittel gebunden, verändert es seinen Aggregatszustand, wird gasförmig und gelangt in dieser Form weiter an den Wärmetauscher. Von dort aus gelangt die Wärme in das Heizungswasser und kann somit zur Beheizung der eigenen Räumlichkeiten genutzt werden.
In der Regel schreiben die jeweiligen Wasserschutzregelungen in den einzelnen Bundesländern vor, dass man das Wasser in dieselbe Tiefe zurückpumpen muss, aus der man es entnimmt. Aus diesem Grund ist die Installation eines zweiten Brunnens vonnöten. Dieser für den Betrieb erforderliche Brunnen wird als Schluckbrunnen bezeichnet, da er das gekühlte Wasser wieder zurück in die Erde führt.
Was bei der Planung und beim Bau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe wichtig ist
Wer sich zum Bau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass hierfür im Vorfeld eine entsprechende Planung unumgänglich ist. So muss zunächst bei der für die Region zuständigen Wasserschutzbehörde in Erfahrung gebracht werden, ob die Errichtung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe überhaupt genehmigt werden kann. In diesem Zusammenhang ist außerdem wichtig, aus welchen Inhaltsstoffen sich das Wasser zusammensetzt. Stellt sich bei einer Untersuchung heraus, dass das Grundwasser am Standort einen zu hohen Gehalt an Eisen (mehr als 0,2 mg pro Liter) oder Mangan (mehr als 0,1 mg pro Liter) enthält, dann ist der Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe nicht sinnvoll, denn hier kann es zu einer Verockerung kommen – in diesem Fall würden sich in den Brunnen schädliche Oxide ablagern und Sie sollten sich lieber mit den anderen Arten der Wärmepumpenanlage auseinandersetzen.
Ob die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt werden können, findet man anhand eines mehrtägigen Pumptest heraus. Hier wird geprüft, ob das Grundwasser ausreicht und ob es in einer angemessen Geschwindigkeit fließt. Zudem wird keine Behörde den Einbau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe genehmigen, wenn sich das Grundstück in einem Wasserschutzgebiet befindet.
Weiterhin ist es wichtig, für die Nutzung des Grundwassers zur Wärmeerzeugung darauf zu achten, dass die lokalen Regelungen des Wasserschutzes eingehalten werden. Ohne eine Genehmigung darf die Wasser-Wasser-Wärmepumpe in keinem Fall gebaut werden. Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Distanz zwischen den zwei Brunnen den Richtlinien entspricht – sie kann zwischen 10 und 15 Metern betragen. Brunnen für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe werden maximal in einer Tiefe von 15 Metern in den Boden gebohrt – mehr sollte es nicht sein, da die Wasserförderung ansonsten zu viel Energie aufwenden muss, was wiederum für Zusatzkosten sorgen würde. Eine umfassende Analyse des Grundwassers im Boden ist somit unbedingt erforderlich.
Welche Vor- und Nachteile bringt eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit sich?
Ehe man sich zum Einbau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe entscheidet, sollte man sich bewusst sein, dass der Aufwand für die Installation nicht unbedingt gering ist. Vor allem die Bohrungen für die Brunnen müssen von Fachfirmen durchgeführt werden und sind mit entsprechenden Kosten (ca. 200€ pro Meter) verbunden. Geht man zum Beispiel davon aus, dass beide Brunnen eine Tiefe von 15 m aufweisen müssen, liegt alleine mit den Brunnenkosten bei ca. 6000,- €.
Darüber hinaus benötigt man ebenso eine weitere Pumpe zur Förderung des Grundwassers – weil diese auf Energie angewiesen ist, können die Zusatzkosten hierfür zu einer insgesamten Reduktion der Effizienz führen. Vorteilhaft ist dennoch anzumerken, dass eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, im Gegensatz zur Sole-Wasser-Wärmepumpe, kaum Fläche auf einem Grundstück beansprucht und eine enorme Wirtschaftlichkeit bietet. Darüber hinaus profitiert man bei der Nutzung einer solchen Pumpe von den konstanten Wassertemperaturen des Grundwassers im Boden. Dies macht sich vor allem im Sommer bezahlt, denn dann lassen sich die niedrigen Temperaturen effektiv dafür nutzen, um die Räumlichkeiten zu kühlen.
Abschließend bleibt zu sagen: Erfüllt man die baulichen Voraussetzungen und lebt man nicht gerade in einem Wasserschutzgebiet, dann kann sich die Investition in eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe in jedem Fall rentieren – die Pumpe arbeitet auch nach mehreren Jahren noch effizient und spart somit langfristig viele Heizkosten.